Im Porträt: Goalkeeping.com Academy Coach Dusan Stoiljkovic
- #team goalkeeping.com

- vor 3 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
In regelmäßigen Abständen präsentieren wir unsere Goalkeeping.com Academy Coaches und ihre Trainingsphilosophie. Kürzlich stand uns Dusan Stoiljkovic Rede und Antwort, der erstmals bei den Wintercamps 2025-26 im Einsatz sein wird!

1. Woher kommst du und wie bist du zum Torwart geworden?
Mein Name ist Dusan Stoiljkovic, ich komme aus Niš, Serbien. Meine Torwartkarriere begann im Alter von sieben Jahren – ein Moment, der mich erstmals mit dieser besonderen Position in Berührung brachte. Als ich die Handschuhe anzog, wurde mir schnell klar, wie einzigartig es ist, zwischen den Pfosten zu stehen. Ich war nie Feldspieler; mich faszinierten von Anfang an nicht nur spektakuläre Paraden, sondern vor allem die mentale Stärke, die das Torwartspiel erfordert.
2. Wie verlief dein Werdegang als Torwarttrainer?
Nachdem ich meine aktive Karriere bei OFK Sindjelic beendet hatte, entschied ich mich, ins Trainerwesen einzusteigen. Ausschlaggebend war die kaum vorhandene Torwart-Community in meiner Stadt – mir wurde bewusst, welchen Einfluss ich auf die Entwicklung junger Torhüter nehmen könnte. Seitdem verbinde ich meine Spielerfahrung mit modernen Trainingsmethoden und arbeite daran, die Torwartausbildung in Serbien und der Region auf ein höheres Niveau zu bringen.
3. Welche Stationen hast du als Torwarttrainer bisher durchlaufen?
Ich begann meine Trainerlaufbahn bei OFK Sindjelic Niš, bevor ich die Leitung der Torwartentwicklung bei Top-Klubs wie FK Radnicki Niš übernahm. Anschließend wechselte ich zu ZFK Mašinac. Parallel dazu war ich als regionaler Torwarttrainer für den serbischen Fußballverband tätig. Jede Station – vom Nachwuchs bis zum Profibereich – hat meinen Blick auf das Torwartspiel erweitert und mich als Trainer geprägt.
4. Welche Torwartlizenzen oder -ausbildungen hast du absolviert?
Ich besitze die UEFA-C-Lizenz und stehe kurz davor, die UEFA-B-Lizenz zu erwerben. Zudem nehme ich regelmäßig an Workshops, Seminaren und Online-Fortbildungen teil. Kontinuierliche Weiterbildung ist für mich unverzichtbar, denn das Torwartspiel entwickelt sich rasant weiter – und Trainer müssen diesen Fortschritt aktiv mitgehen, um ihre Spieler optimal vorzubereiten.
5. Was ist deine persönliche Trainingsphilosophie?
Meine Trainingsphilosophie orientiert sich am Spiel selbst. Gutes Torwarttraining besteht für mich nicht nur aus technischer Wiederholung, sondern vor allem aus realistischen, spielnahen Situationen. Torhüter sollen physisch, mental und emotional gefordert werden – und gleichzeitig Freude am Lernen haben. In der Keepers Daily Academy fördern wir zudem die persönliche Entwicklung, etwa durch Lesen, Podcasts und die Analyse eigener Leistungen.

6. Konzentrierst du dich in deinem Training auf bestimmte Bereiche?
Ja. Besonders wichtig sind für mich Entscheidungsfindung und mentale Stärke. Technik ist die Grundlage – aber erst die Verbindung aus technischem Können, klarem Denken und mentaler Stabilität macht aus guten großartige Torhüter.
7. Wie passt du dein Training an verschiedene Torhüter an?
Jeder Torwart ist individuell. Deshalb gestalte ich Übungen gezielt und gebe persönliches, spielerspezifisches Feedback. Bei jüngeren Torhütern liegt der Fokus auf soliden Grundlagen und Spielfreude, bei älteren und erfahreneren auf taktischem Verständnis und der Feinarbeit, die auf hohem Niveau den Unterschied ausmacht.
8. Was fasziniert dich am Torwartspiel am meisten?
Die Verantwortung. Torhüter stehen in entscheidenden Momenten allein im Fokus. Es geht nicht nur um das Halten von Schüssen, sondern auch um Führungsstärke, Ruhe und Resilienz. Die Fähigkeit, Fehler sofort abzuschütteln und dem Team Sicherheit zu geben, macht diese Position für mich einzigartig.
9. Wer ist deiner Meinung nach aktuell der beste Torwart der Welt – und warum?
Für mich gibt es nicht den besten Torwart der Welt. Jeder bringt unterschiedliche Stärken mit. David Raya zum Beispiel ist ein herausragender Spielmacher mit großer Übersicht und starken vertikalen Pässen, hat aber Schwächen in der Flankenbeherrschung – ein Bereich, in dem andere wiederum besser sind. Der beste Torwart ist immer derjenige, der ideal in das Spielsystem seines Teams passt und der gesamten Mannschaft Sicherheit vermittelt.
10. Hast du ein persönliches Motto oder eine Einstellung, die deine Arbeit als Trainer leitet?
Ja. Ich sage meinen Torhütern oft: „Ein guter Torwart hält den Schuss. Ein großartiger verhindert ihn.“Das drückt meine Überzeugung aus, dass Torhüter wie im Schach denken müssen – immer einen Schritt voraus. Ebenso wichtig ist mir: „Strebt nach Fortschritt, nicht nach Perfektion.“ Dieser Satz motiviert uns in jeder Einheit und hilft, dauerhaft zu wachsen.
Dusan, vielen dank für das Gespräch. Wir freuen uns darauf, dich beim Wintercamp in Wien am 27. und 28. Dezember erstmals im Einsatz zu sehen!




Kommentare